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Interkommunales Elektromobilitätskonzept für die Region Heide fertiggestellt

Von Dezember 2020 bis Juli 2021 hat die Mobilitätswerk GmbH aus Dresden im Auftrag der Stadt Heide und des Amtes Heider Umland ein interkommunales Elektromobilitätskonzept für die Region Heide erarbeitet. Die darin enthaltenen Maßnahmen sollen nun schrittweise umgesetzt werden.

Wesentlicher Grund für die Erstellung des Konzepts ist die stetig wachsende Anzahl elektrisch betriebener Fahrzeuge – auch in der Region Heide. Mit über 33.000 neu zugelassenen Fahrzeugen erreichte die Nachfrage nach vollelektrischen Autos im Juni 2021 bundesweit einen neuen Höchstwert – das ist eine Steigerung um über 24 % gegenüberüber dem Vorjahr. „Da mittlerweile fast ein Viertel aller Neuwagen voll- oder teilelektrisch (sog. Plug-In-Hybride) angetrieben werden und eine entsprechende Ladeinfrastruktur benötigen, ist das Konzept für eine vorausschauende kommunale Planung ein großer Vorteil“, so Hartmut Busdorf, Vorsteher des Amtes Heider Umland. Heides Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat unterstreicht zudem Vorteile, die sich aus der gemeindeübergreifenden Erstellung des Konzepts ergeben: „Die Gemeinden des Amtes und die Stadt sind im Mobilitätsbereich sehr eng verzahnt. In Heide bringen wir derzeit den Radverkehr voran. Auf Basis des neuen Konzeptes wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern unserer Region auch im Bereich der E-Mobilität neue Lösungen anbieten.“ Hierzu wurden im Rahmen der Projektarbeit folgende Schwerpunkte herausgearbeitet:

Ladeinfrastrukturbedarf -und Ausbauplanung

Zu Beginn dieses Jahres waren in der Region Heide 231 elektrische Pkw zugelassen. Der Prognose zufolge werden im Jahr 2030 in der Region Heide knapp 5.000 Elektrofahrzeuge zugelassen sein. Um den (zukünftigen) E-Mobilisten optimale Bedingungen vor Ort zu bieten, muss die öffentliche Ladeinfrastruktur in der gesamten Region ausgebaut werden. Derzeit gibt es in der Region 22 Ladestationen mit 44 Ladepunkten für Elektrofahrzeuge. Ziel ist es, bis 2030 125 Ladepunkte im öffentlichen Raum zu schaffen, damit alle ihr Elektrofahrzeug bei Bedarf und spontan einfach aufladen können. Im Zusammenhang mit den Anstrengungen der Stadt-Umland-Kooperation, bezahlbare Wohnungen in der Region zu fördern, muss zukünftig noch stärker darauf geachtet werden, dass auch Mieterinnen und Mieter Zugang zu Lademöglichkeiten haben.

Förderung und Etablierung von Sharing-Angeboten

Elektrisch betriebene Fahrzeuge werden die Mobilität in der Region zwar umweltfreundlicher machen, voll ausschöpfen lässt sich dieses Potential jedoch durch intelligente Mobilitätslösungen. Hier stehen Personengruppen im Fokus die nur Gelegentlich ein Auto benötigen, beispielsweise Studierende oder ältere Menschen, die nicht mehr berufstätig sind. Mittels Sharing-Angeboten können Ressourcen und Kosten eingespart werden, da sich mehrere Menschen ein E-Auto oder E-Bike teilen, erläutert Franziska Okunneck von der Entwicklungsagentur Region Heide: „Hierzu haben wir die Bürger:innen mithilfe einer Online-Umfrage um ihre Ideen und Eischätzungen gebeten. Basierend auf den Ergebnissen soll in Zukunft geprüft werden, wie ein Pedelec- und Lastenradverleihsystem zunächst im Stadtgebiet umgesetzt werden kann. Auch das Carsharing-Angebot „Zukunftsmobil“ des Zukunftsland-Dithmarschen e.V. soll unterstützt und weiter ausgebaut werden.“

Elektrifizierung und Bedarfsverkehre im ÖPNV

Im öffentlichen Personennahverkehr in der Region Heide besteht das Potential, sechs elektrische Busse einzusetzen. Es wurde auch untersucht, wie der Rufbus Dithmarschen für (potentielle) Nutzer:innen attraktiver gestaltet werden kann. Die gewonnenen Informationen sind auch hilfreich für den perspektivisch angedachten Einsatz von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen.

Elektrifizierung kommunaler Fahrzeuge

Seit einigen Jahren nutzen die kommunalen Verwaltungen der Region E-Fahrzeuge und sind so auf den überwiegend kurzen Strecken wirtschaftlicher unterwegs. Diese Entwicklung soll möglichst auf die gesamten Fuhrparke ausgeweitet werden. Insgesamt umfasst der Fuhrpark der Region Heide 59 kommunale Fahrzeuge. Laut Auswertung sollten in den kommenden Jahren weitere 18 Fahrzeuge elektrifiziert werden. Als Ergänzung für kurze Strecken werden zudem Pedelecs sowie Lastenfahrräder vorgeschlagen.

Hier erhalten Sie den Endbericht als Download.

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