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Kommunen in der Region Heide bauen erfolgreiche Kooperation weiter aus

Seit über 20 Jahren vertiefen die Kreisstadt Heide und die elf dem Amt Heider Umland angehörigen Gemeinden ihre Zusammenarbeit. Mit der Fortschreibung des Stadt-Umland-Konzepts stellt die Region die Weichen für zukünftige Chancen und Herausforderungen.

Mit der Übergabe der offiziellen Dokumente am Montag, 22.03.2021, schlagen die zwölf Kommunen ein neues Kapitel ihrer landes- und bundesweit beachteten Zusammenarbeit auf. Die Fortschreibung des 2012 erstmals entwickelten Stadt-Umland-Konzepts (SUK) stellt die Weichen für die interkommunale Planung bis ins Jahr 2030. Die Neufassung basiert auf einer ausführlichen Auswertung der bisherigen Kooperation. Der regionale Schulterschluss unter dem Motto „kommunale Eigenständigkeit bewahren – Zukunftschancen gemeinsam nutzen“ hat sich aus Sicht der Beteiligten ausgezahlt und soll vertieft werden. Im Mittelpunkt steht die Weiterentwicklung des nachhaltigen Gewerbe-Clusters der „Energieregion Heide“ mit Schnittstellen zu verschiedenen Branchen. Weitere Schwerpunkte: Die Stärkung und Sicherung dörflicher Strukturen sowie die Steigerung der Attraktivität Heides als urbanes Mittelzentrum.

„Aktuell erleben viele Wirtschaftszweige tiefgreifende Veränderungen. Die Sicherung vorhandener Arbeitsplätze und die Ansiedlung neuer Unternehmen ist ein Kraftakt, den wir nur gemeinsam als Region bewerkstelligen können“, ist Hartmut Busdorf überzeugt. Das SUK, welches die Stärken und Schwächen der jeweiligen Kommunen berücksichtigt, sei von strategischer Bedeutung. Im Blick hat der Hemmingstedter Bürgermeister insbesondere die von der Entwicklungsagentur Region Heide angeschobenen Projekte zur Stärkung des Gewerbe- und Industriestandortes. „Mit Vorhaben wie WESTKÜSTE100, welches im unmittelbaren Kontext der örtlichen Raffinerie angesiedelt ist, sowie anderen Projekten der Initiative ENTREE100, konnten laut Analyse bereits rund 150 Arbeitsplätze geschaffen werden“, fasst der Hemmingstedter Bürgermeister und Amtsvorsteher zusammen.

Mit der SUK-Fortschreibung reagiert die Region zum einen auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse, die insbesondere durch die Corona-Pandemie massiv beschleunigt werden. Zum anderen trägt die Neuauflage der SUK der unerwartet positiven Entwicklung der letzten Jahre Rechnung:

Während die Bevölkerung im Kreis Dithmarschen in den letzten zehn Jahren leicht zurückging, nahm sie in der Region Heide gegen den Trend um rund 2,4% zu. Die Anzahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze stieg um 11%. Da die Auslastung von Schulen und Kitas, der Bau altengerechter Wohnungen oder die Verfügbarkeit von Fachkräften direkt mit diesen Kennzahlen verbunden ist, galt es das SUK zu aktualisieren. Besonders deutlich wurde dies hinsichtlich der 2012 vereinbarten Wohnbau-Kontingente, die sich als deutlich zu gering herausstellten.

Das SUK sieht die Schaffung von über 1.700 neuen Wohneinheiten bis zum Jahr 2030 vor. Dies ist mehr als eine Verdopplung gegenüber der 2012 getroffenen Vereinbarung. Mit der Landesplanung wurde zudem ein neues Instrument zur Förderung besonders benötigter Wohnangebote geschaffen. Erstmals überhaupt bietet das sogenannte „Aktiv-Kontingent“ Kommunen einen Bonus, wenn sie besonders benötigte Wohnangebote errichten.

Heides Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat begrüßt diese Regelung: „Beim Wohnungsbau kommt unsere regionale Aufgabenteilung besonders zum Tragen. Während die ländlichen Gemeinden eher auf Einfamilienhäuser setzen, sind wir als Mittelzentrum und Hochschulstadt in der Verantwortung, kleine und vor allem bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Auch barrierefreier Wohnraum für ältere Menschen ist ein wichtiges Thema. Hier bietet das SUK eine ausgezeichnete Planungsgrundlage.“

Die unterschiedlichen Bedarfe stimmen die zwölf Kommunen wie in der Vergangenheit regelmäßig in ihrer Lenkungsgruppe ab. Besonders erfreulich ist, dass die Umland-Gemeinden dank des „Aktiv-Kontingents“ ebenfalls verstärkt bezahlbare und altengerechte Wohnungen realisieren möchten.

Von der Kreisstadt Heide mit 22.000 Einwohnern bis hin zur kleinsten Gemeinde Norderwöhrden mit 261 Einwohnern haben sich in den vergangenen zwei Jahren alle zwölf Kommunen an der Ausarbeitung des regionalen Zukunftskonzepts beteiligt. In vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Kreis Dithmarschen und dem Land Schleswig-Holstein wurden sechs Zielkonzepte, 22 Schlüsselprojekte und eines regionalen Leitbild entwickelt. Im Rahmen eines „Marktes der Möglichkeiten“ brachten zudem Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge ein.

Mit der Unterzeichnung Fortschreibungsvereinbarung fällt der Startschuss für die Umsetzung. Dirk Haalck, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Entwicklungsagentur: „Vor allem die Ausweisung neuer, großflächiger Gewerbegebiete zur Ansiedlung innovativer Unternehmen stellt eine enorme Herausforderung dar. Diese können wir nur gemeinsam stemmen. Mutige politische Entscheidungen, wie die Gründung unserer Entwicklungsagentur vor bald zehn Jahren, sind auch heute wieder gefragt. Nur so können wir unseren mühsam aufgebauten Vorsprung gegenüber anderen Standorten verteidigen“, so der Bürgermeister der Gemeinde Weddingstedt.

Dirk Burmeister, Vorstand der Entwicklungsagentur, betont die Bandbreite des SUK: „Unsere Planung umfasst nachhaltige Großprojekte im Bereich Gewerbe und Industrie aber auch viele kleine aber wirksame Vorhaben in den Kommunen. Die Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung unseres städtischen und ländlichen Raumes sind optimal.“

Das Stadt-Umland-Konzept (SUK) der Region Heide ist unter diesem Link abrufbar:
https://www.region-heide.de/region-heide/stadt-umland-konzept/leitbild.html 

 

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