Bei der EnergieOlympiade wurden in Schleswig-Holstein bereits zum zehnten Mal herausragende und nachahmenswerte Projekte aus Kommunen mit einem Preisgeld von rund 100.000 Euro ausgezeichnet. Die Siegerehrung der diesjährigen EnergieOlympiade musste Pandemie-bedingt digital stattfinden. Jetzt holt der Veranstalter, die gemeinnützige Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH), die persönliche Übergabe der Urkunden und Siegerplaketten nach und besucht die erfolgreichen Kommunen. Dabei stellt sich der seit 1. Oktober amtierende neue EKSH-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Frank Osterwald bei den siegreichen Kommunen vor. Gemeinsam mit Projektleiter Dr. Klaus Wortmann überzeugt er sich persönlich von der Vorbildwirkung und der Nachhaltigkeit der prämierten Projekte.
„Die EKSH trägt mit ihren Programmen und Aktivitäten erfolgreich zum Klimaschutz in Kommunen bei“, betonte der EKSH-Geschäftsführer. Die Entwicklungsagentur Region Heide AöR war mit ihrem Projekt QUARREE100 - Resiliente, integrierte und systemdienliche Energieversorgungssysteme im städtischen Bestandsquartier unter vollständiger Integration erneuerbarer Energie erfolgreich und belegte einen ersten Platz in der Disziplin EnergieKonzept. Beim Besuch in Heide am Montag, den 13. Dezember, berichteten Dirk Burmeister als Vorstand der Entwicklungsagentur und Andreas Hein in seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates, wo das Projekt derzeit steht. Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat und Gesamtverbundkoordinator Martin Eckhard erläuterten die Bedeutung dieses Projektes für die Stadt Heide.
QUARREE100 verfolgt erstmals in Deutschland die Entwicklung und Umsetzung einer nachhaltigen, ganzheitlichen Energieversorgung in einem bestehenden Stadtquartier. Hierbei betrachten die beteiligten Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommune sowohl die Wärme- und Stromversorgung als auch die Mobilität. Entstanden ist ein Energieversorgungskonzept, welches nun vor Ort in die Umsetzung gebracht werden soll. Es ist vielfältig und verbindet unterschiedliche nachhaltige Technologien, wie beispielsweise eine mit einem Wärmespeicher gekoppelte Großwärmepumpe, Elektrolyseure und Photovoltaik mit großem Batteriespeicher. So können die Versorgungsansprüche für die einzelnen Bürger und Bürgerinnen sowie für die sehr unterschiedlichen Gebäudetypen erfüllt werden. „Das Projekt und die nun erarbeiteten Lösungen sind eine Blaupause für viele andere Quartiere, in Heide und auch anderswo.“, sagt Oliver Schmidt-Gutzat. „Hiermit sind wir Vorreiter und wollen gerne anderen zeigen, wie es geht.“ Gleichzeitig ist QUARREE100 aber auch ein wichtiges Projekt im Kontext der 100er-Projekte in der Region Heide, die sich auf dem Weg zur regionalen Transformation des Energiesystems gemacht hat.
QUARREE100 ist eingebunden in die Erforschung und Entwicklung eines Reallabors WESTKÜSTE100 und weiterer Projekte, wie auch andersherum. So verfolgt die Region das Ziel eines ganzheitlichen, nachhaltigen und systemischen Ansatzes. „Dieser systemische Ansatz für eine ganze Region mit der Transformation einer Raffinerie, dem Aufbau neuer Wertschöpfungsketten, einem hohen Maße an Effizienz und dem Zusammenwirken vieler Partner wird mittlerweile weltweit wahrgenommen und erzeugt ein sehr großes Interesse an der Region,“ freut sich Dirk Burmeister.
„Zahlreiche Beispiele aus den Kommunen Schleswig-Holsteins belegen, wie vielfältig und wirksam kommunaler Klimaschutz sein kann“, sagte Osterwald. Allein bei der EnergieOlympiade seien seit 2007 schon über 500 spannende Projekte eingereicht worden, die in der Projektdatenbank auf www.energieolympiade.de recherchiert werden können. Ein wahrer Fundus an Projekten und Anregungen für kommunalen Klimaschutz ist dort entstanden.
Wettbewerbsleiter Dr. Klaus Wortmann rief Kommunen dazu auf, schon jetzt Projekte zu definieren, die bei der EnergieOlympiade im Herbst 2022 eingereicht werden könnten. In der Preiskategorie EnergieProjekt können sich Kommunen mit kleinen und großen technischen Verhaltens- und Organisationsmaßnahmen bewerben. Weiterhin gesucht werden vorbildliche kommunale EnergieKonzepte, mit denen CO2-Emissionen und Energiekosten deutlich reduziert könnten. Auch den persönlichen Preis für ehrenamtliches Engagement EnergieHeld wird es in der kommenden Wettbewerbsrunde wieder geben. Beim ThemenPreis gibt es in jeder Runde einen neuen thematischen Schwerpunkt; 2021 war es „Kommunale Verkehrswende“. Zusätzlich ermutigte er zur Teilnahme an dem erfolgreichen Programm KliKom zur Förderung des kommunalen Klimaschutzes in Schleswig-Holstein. Kommunen können mit bis zu 5.000 Euro von der EKSH unterstützt werden.
Die EnergieOlympiade der EKSH wird durch die Partner Kommunale Landesverbände, Investitionsbank-Energieagentur, Landesregierung und das Frankfurter Klimabündnis unterstützt und steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Daniel Günther.
www.energieolympiade.de
www.eksh.org/projekte-foerderung/eksh-fuer-kommunen/