Unser gesamtes Energiesystem befindet sich im Wandel und das im Zeitalter der Digitalisierung. Um diese Herausforderungen zu meistern und das bestmögliche Ergebnis zu erlangen, sind die Entwicklungen neuer Ideen und das Gehen neuer Wege unumgänglich. Diese Herausforderung soll nun mit dem Leitprojekt H2Giga des BMBF erfolgreich umgesetzt werden. Die Entwicklungsagentur Region Heide ist mit zwei Projektverbünden an dem Leitprojekt beteiligt: SYSTOGEN100 und HyPLANT100.
H2Giga, eines der drei Wasserstoff-Leitprojekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), ist an den Start gegangen. Mit seinen über 130 beteiligten Institutionen aus Wirtschaft und Wissenschaft, organisiert in fast 30 eigenständig arbeitenden Verbünden, wird H2Giga die Herstellung von Grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab entwickeln. Die Entwicklungsagentur Region Heide hat sich mit den Projekten SYSTOGEN100 und HyPLANT100 am Ideenwettbewerb der Bundesforschungsministeriums beteiligt und wurde als Teil von H2Giga ausgewählt.
Mit einem vorgesehenen Fördervolumen von insgesamt etwa 740 Millionen Euro unterstützt das BMBF Deutschlands Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft. Die Wasserstoff-Leitprojekte bilden einen zentralen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie und ermöglichen einen großen Schritt in Richtung eines nachhaltigen Energiesystems.
Im Projekt SYSTOGEN100 soll erstmals eine Softwareplattform entwickelt werden, mit der es möglich wird alle Baugruppen und Komponenten sowie Bedarfe in einem integrierten Energiesystem unter Betrachtung aller Einflussfaktoren zu erfassen und in Einklang zu bringen. Ziel ist die möglichst vollständige Ausnutzung des EE-Stroms bzw. die wirtschaftliche Gesamtlösung. Der Erfolg der Orchestrierung, dem Zusammenspiel aller Faktoren, hängt maßgeblich von der Flexibilität des Systems ab.
Darüber hinaus treffen die technischen Notwendigkeiten bei der Umsetzung auf die Realitäten des Finanzmarktes, wenn es um die Finanzierung und den Betrieb der Anlagen geht. Zur besseren Risikoabschätzung, insbesondere bei einer anschließenden System-Abstimmung mit notwendigen Fahrweisen, wird SYSTOGEN100 zudem ein Modul zur präinvestiven Risikoabschätzung enthalten.
HyPLANT100 steht für die Entwicklung optimierter und automatisierter Abläufe und Standards für den Aufbau großskaliger Wasserelektrolyseure. Die Lücke zwischen der Entwicklung und Fertigung von Elektrolyse-Grundeinheiten (kleine Leistungsklassen) hin zum finalen, betriebsbereiten großskaligen Elektrolyseur-Gesamtsystem am Aufstellort soll geschlossen werden. Im Projekt soll die effiziente Montage und Aufstellung von großskaligen Elektrolyseursystemen erforscht und entwickelt werden. Damit verbunden sind neue, angepasste Fortbildungsprogramme und Empfehlungen für Standardisierungen, die zukünftig diese Prozesse beschleunigen und vereinfachen.
Die in HyPLANT100 betrachteten Elektrolyse-Bauteile, werden zunächst in einer Vorfertigung mit weiteren Anlagenkomponenten zu größtmöglichen Baugruppen (Kabinetten) zusammengebracht bzw. montiert. Dies soll möglichst automatisiert mit Robotern erfolgen. Neben der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich, werden Empfehlungen und Standardisierungen, die zukünftig Prozesse beschleunigen und vereinfachen, ausgearbeitet.
Die Entwicklungsagentur Region Heide übernimmt bei beiden Projekten die Gesamtprojektkoordination und wird die Vorhaben bis 2025 vorantreiben.
Weitere Informationen zu H2Giga: https://idw-online.de/de/news774549