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Reallabor WESTKÜSTE100 traf sich zur Partnerversammlung

Anfang Mai kamen führende Unternehmensvertreter und -vertreterinnen zur zweiten Partnerversammlung des Reallabors WESTKÜSTE100 zusammen. Auf Einladung des Verbundpartners Holcim (Deutschland) GmbH traf sich das Konsortium diesmal im Zementwerk Lägerdorf.

Heide / Lägerdorf, Mai 2022 – Nach ihrer ersten großen Zusammenkunft im Herbst des vergangenen Jahres in Heide, tagten die Entscheiderinnen und Entscheider des Konsortiums zur Frühjahrsversammlung im Lägerdorfer Holcim-Werk. Der für die Dekarbonisierung aller deutschen Holcim-Zementwerke zuständige Unternehmensvertreter Arne Stecher und Dr. Sandra Niebler, Bereichsleiterin „Commercial and Economics“ der Raffinerie Heide GmbH begrüßten die Konsortial-partner. Die Raffinerie ist zudem die Koordinatorin des Verbundes und vertritt das Reallabor gegenüber dem Fördermittelgeber. Arne Stecher und Dr. Sandra Niebler bekräftigten die Notwendigkeit für den Aufbau einer zukünftigen Wasserstoffwirtschaft. Beide hoben die dafür optimalen natürlichen und wirtschaftsstrukturellen Bedingungen an der schleswig-holsteinischen Westküste hervor.

Bei der Partnerversammlung standen die aktuellen Fortschritte der Projektarbeiten, die Zeitplanung und vor allem die auf EU- und Bundesebene immer noch ausstehenden rechtlichen Rahmenbedingungen auf der Tagesordnung. Die Vorbereitungen in allen technischen Bereichen laufen auf Hochtouren. Planungen für die Elektrolyse, die Kavernenspeicherung und den Transport mittels Rohrleitungen sind im Zeitplan.

Nicht in Verantwortung des Reallabors liegen notwendige Änderungen in der Gesetzgebung, auch Regulatorik genannt, die nachteilig weniger rasch verlaufen, als vom Konsortium bei der Projektvorbereitung vor mehr als zwei Jahren ange-nommen wurde. Dabei bestimmt die Regulatorik die entscheidenden Grundlagen für die Umsetzung des Reallabores. Maßgebliche Investitionsentscheidungen können erst dann getroffen werden, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen auf EU- und Bundesebene klar definiert sind. „Wir hier im Reallabor WESTKÜSTE100 sind bereit, die Wasserstoffwirtschaft aufzubauen, um eine Dekarbonisierung unserer Industrien voranzutreiben. Um unsere Investitionen tatsächlich auch tätigen zu können, muss die Politik schnellstmöglich den rechtlichen Rahmen liefern“, so Dr. Sandra Niebler.

Zudem entschied sich die Versammlung für die Aufnahme von vier sogenannten assoziierten Partnern in das Projekt. Es handelt sich dabei um den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH), die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA) und den Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BdH). In enger Abstimmung mit den Konsortialpartnern werden sie ihre fachliche Expertise in das Reallabor einbringen.

Nach der Versammlung besichtigten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen das Holcim-Zementwerk sowie die Kreidegruben Schinkel und Heidestraße. Am Standort Lägerdorf verfolgt die Holcim im Reallabor WESTKÜSTE100 das Ziel, den in der Wasserstoffelektrolyse entstehenden Sauerstoff in den Produktionsprozess einzuspeisen, um hochreines Kohlendioxid zum Beispiel für die spätere Herstellung von synthetischen Kraftstoffen oder zur Weiterverwertung in der chemischen Industrie auf der Basis von Methanol zur Verfügung zu stellen. So soll Lägerdorf schon bald zu einem der weltweit ersten Net-ZeroZementwerke werden.

Die nächste und dann dritte Partnerversammlung des Reallabores WESTKÜSTE100 wird im kommenden Herbst stattfinden.

Hintergrund: Das Projekt „Reallabor WESTKÜSTE100“
Mit dem Projekt WESTKÜSTE100 soll in Schleswig-Holstein eine regionale Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab entstehen. Herzstück des Projektes ist der Forschungs- und Entwicklungsansatz, primär aus Windenergie grünen Wasserstoff zu produzieren und die dabei entstehende Abwärme und den Sauerstoff zu verwenden. Im Rahmen von WESTKÜSTE100 soll der erzeugte grüne Wasserstoff sowohl in der Raffinerie Heide verwertet als auch in ein bestehendes Gasnetz als Beimischung für die Wärmeversorgung eingespeist werden. In Folgeprojekten wird der grüne Wasserstoff dann für die Produktion klimafreundlicher Treibstoffe Synfuels genutzt. Für die Treibstoffherstellung wird Wasserstoff aus der Elektrolyse und unvermeidbares Kohlendioxid aus der regionalen Zementproduktion in Schleswig-Holstein für den Herstellungsprozess eingesetzt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.westkueste100.de.


Für Rückfragen: Regine Albert | Entwicklungsagentur Region Heide
Tel. +49 481 123 703-40, regine.albert@region-heide.de
Pressemitteilung (PDF)

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