Mit dem Fahrrad zur Arbeit? Mit dem Bus an die Nordsee? Unkompliziert mobil sein im Alter? Die Frage danach, wie wir uns fortbewegen wollen oder können, betrifft uns alle. Im Gegensatz zu den meisten Großstädten bieten ländliche Räume oftmals noch keine flächendeckenden Alternativen zum privaten Auto, um die alltäglichen Wege zum Arbeitsplatz oder zum Einkaufen bequem zurücklegen zu können. Das Projekt MOIN100 der Entwicklungsagentur Region Heide (EARH) möchte dieses Thema angehen und befragt bis zum 30. September Bürgerinnen und Bürger.
Um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen lösen zu können, erarbeiten die Region Heide und das Planungsbüro Mobilitätswerk einen Mobilitätsentwicklungsplan (MEP), welcher auf Basis verschiedenster Daten eine Reihe von Maßnahmen formulieren wird, um ein vielfältiges Mobilitätsangebot für die Region Heide zu schaffen. Eine zentrale Frage ist: Wie können Menschen auch ohne eigenes Auto mobil sein? Die Gründe für eine integrierte Mobilitätsplanung unter Berücksichtigung der sog. SUMP-Prinzipien („Sustainable Urban Mobility Plan“, zu Deutsch: nachhaltiger städtischer Mobilitätsplan) sind vielfältig:
- Kostengünstige Mobilität: Wer nicht unbedingt auf das eigene Auto angewiesen ist, kann Geld sparen und per Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖPNV) oder gemeinschaftlich genutzten Angeboten (Fahrrad oder Auto) mobil sein.
- Reduktion der Verkehrsbelastung – insbesondere im Innenstadtbereich – durch Nutzung von Fahrrad oder ÖPNV und damit Erhöhung der Wohn- und Aufenthaltsqualität.
- Vermeidung klima- und umweltschädlicher Auswirkung des auf Verbrennungsmotoren beruhenden Verkehrs durch Nutzung alternativer Antriebe bzw. Angebote.
- Stärkere Nutzung gesundheitsfördernder und sportlicher Mobilitätsformen im Alltag, vor allem in einem ausgewogenen Pendelbereich zwischen Wohn- und Arbeitsort.
Ein sich stetig wandelndes Mobilitätsverhalten und damit einhergehende neue gesellschaftliche Anforderungen an die Planung von Verkehrsinfrastruktur und die Bereitstellung von Mobilitätslösungen, sollen im Rahmen der Konzepterstellung aufgegriffen werden. Auf diese Weise soll Kommunen eine mittel bis langfristige Orientierungshilfe für ihre Planungen an die Hand gegebenen werden. Hierbei spielen auch verschiedene Szenarien der zukünftigen Entwicklung in der Region Heide eine Rolle, etwa die Frage, ob durch neue Gewerbe- und Industrieansiedlungen zukünftig deutlich mehr Menschen in der Region wohnen und arbeiten werden. Als Grundlage hierfür dient das 2024 aktualisierte Stadt-Umland-Konzept. Berücksichtig bzw. aktualisiert werden zudem bereits vorliegende Konzepte wie das Radverkehrskonzept des Kreises Dithmarschen (2023) bzw. der Stadt Heide (2019) sowie der Masterplan Mobilität der Region Heide (2017).
Profitieren sollen aber vor allem Bürgerinnen und Bürger, die schon heute in der Stadt Heide oder in den elf Gemeinden des Amtes Heider Umland leben. Denn der demografische Wandel, der insbesondere im ländlichen Raum jetzt und noch stärker in den kommenden Jahren mit großen Herausforderungen im Bereich der Mobilität verbunden sein wird, erfordert eine auf Daten basierende, vorausschauende Planung.
Als Teil der vorbereitenden Arbeiten für die Entwicklung von Szenarien und konkreten Vorschlägen für Umsetzungsmaßnahmen, lädt die EARH deshalb alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an einer Online-Umfrage ein, die ab sofort und bis zum 30.09.2025 unter www.mobilitaet-region-heide.de/beteiligen freigeschaltet ist.
Die Umfrageergebnisse sollen politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern helfen, möglichst bedarfsgerecht auf die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen reagieren zu können. Koordiniert wird das auf zwei Jahre angelegte Projekt von der Entwicklungsagentur Region Heide (EARH), die zu gleichen Teilen von der Kreisstadt Heide und dem Amt Heider Umland finanziert wird. Unterstützt wird die EARH vom erfahrenen Fachbüro Mobilitätswerk aus Dresden. Ergänzt wird die Konzepterstellung durch verschiedene Beteiligungsformate für die Bürgerinnen und Bürger, die regionale Wirtschaft sowie die Kommunalpolitik.
Als zu einhundert Prozent kommunal getragene Gesellschaft für Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung können und wollen die Verantwortlichen nicht auf das lokale Wissen der Bürgerinnen und Bürger aus der Region verzichten, die am besten einschätzen können, wo die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken zu verorten sind, die bei der Erstellung des Mobilitätsentwicklungsplans berücksichtigt werden müssen. Darüber hinaus findet ein Abgleich mit dem Kreis Dithmarschen sowie ausgewählten Nachbargemeinden statt.
Das Projekt MOIN100 (Mobilität optimieren und innovativ sowie nachhaltig gestalten) wird durch Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr unterstützt.
Ansprechpartner:
Daniel Kamolz, Projektmanagement
Telefon: +49 (0) 481 123703-21, E-Mail: daniel.kamolz@region-heide.de